Als ich das erste Mal auf die Kreativwirtschaft angesprochen wurde, war das einzige was mir dazu einfiel ein fragender Blick. Denn ich hatte wirklich noch nie etwas von dieser Kreativwirtschaft gehört. Nachdem mir erklärt wurde, dass unter dem Begriff Kreativwirtschaft all jene fallen, die etwas Kreatives in ihrem Job machen, also Architekten, Designer, Musiker, habe ich mich ein wenig mehr darüber informiert.
Ich gab erst einmal Kultur- und Kreativwitschaft bei Google ein. In 0.22 Sekunden bekam ich 725.000.000 Suchergebnisse. So ganz unbekannt kann dieses Thema also nicht sein. Ich fand ebenfalls heraus, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2007 eine Initiative für Kultur- und Kreativwirtschaft gegründet hatte. Dieser Wirtschaftszweig wird als spezieller gesehen und gerne verglichen mit den klassischen Wirtschaftsbranchen, wie zum Beispiel die Automobilindustrie oder der Chemieindustrie. Aber was genau ist jetzt eigentlich diese Kreativwirtschaft? Wo hat sie ihren Ursprung? Was macht sie so besonders? Wer ist eigentlich alles in dieser Branche tätig? Und was unterscheidet sie von den „klassischen“ Wirtschaftszweigen?
Die Kultur- und Kreativwirtschaft, so wie wir sie heute kennen, hat ihren Ursprung in den 90er Jahren. Die britische Regierung unter Tony Blair faste erstmals alle Kreativwirtschaftler 1997 in einem Bericht zusammen. In diesem Bericht wurde der enorme Beitrag der Kreativwirtschaft an der gesamtwirtschaftlichen Leistung Großbritanniens aufgeführt.
Seit dem gibt es viele Diskussionen über die Definition der Kultur- und Kreativwirtschaft. Welche Teilmärkte gehören alle dazu? Was muss gegeben sein um als Kultur- und Kreativunternhemen zu gelten? Der Ökonom Richard Florida schrieb erstmals eine weitgefasste These über die Definition dieser Branche in der es heißt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaftler unterschiedliche künstlerische und intellektuelle Dinge hervorbringen. Diese These bleibt bis heute Grundlage vieler Diskussionen.
In Deutschland wurde das Feld der Kultur- und Kreativwirtschaft stärker eingeengt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat 2009 eine Definition ausdiskutiert die besagt, dass diejenigen Unternehmen zur Kreativwirtschaft gehören, die: „überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verarbeitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.“ (Söderman, M. et al. (2009): S. 22.)
Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird in elf Teilmärkte bzw. Kernbranchen unterteilt. Diese sind: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Kunst, Architekturmarkt, Designwirtschaft, Pressemarkt, Werbemarkt, Software-/ Games-Industrie. (http://www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/KuK/Navigation/kultur-kreativwirtschaft.html)
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine Zusammenfassung vieler Wirtschaftszweige, in dessen Kern der schöpferische Akt steht. Dies bietet die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzten. Als Beispiel lässt sich ein Musiker nennen, der eine Filmmusik produzieren soll für jemanden aus der Filmwirtschaft. Die Kultur und Kreativwirtschaft ist von vielen Kleinbetrieben und Freiberuflern geprägt. Und genau dies macht das Besondere der Kultur- und Kreativwirtschaft aus. Denn der Wille sich untereinander zu Vernetzen und das Vorhandensein vieler Freiberufler und Kleinbetriebe ist in der klassischen Wirtschaft nicht die Regel.
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