Im Jahr 2010 organisierte die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft mehrere Regionalkonferenzen die bundesweit stattfanden. Diese Konferenzen stießen auf großes Interesse. Deshalb wurden die Themen noch einmal aufgegriffen und seit 2011 in einer Veranstaltungsreihe fortgeführt. Am 9.10.12 lud die Initiative nach Hannover ein, zur Veranstaltung: „Kreativ arbeiten. Mit Perspektiven!“
So ein Tag so wunderschön wie heute…
Das Wetter war schön und die Bahn kam pünktlich. Alles deutete darauf hin, dass der Tag gut werden sollte, denn solche Veranstaltungen sind immer spannend. Man trifft neue Leute, ist unterwegs und hört sich interessante Vorträge an.
Die Veranstaltung sollte im Gebäude der Multi-Media Berufsbildende Schulen auf dem Messe-Gelände stattfinden. Um Punkt 10 kam ich dann im Gebäude an. René der mit dem Auto anreiste stand mal wieder auf der A2 – wo auch sonst – im Stau und kam ein paar Minuten später.
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung von Tania Breyer und einer anschließenden Rede von Herrn Grafe von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung. In seiner Rede ging es größtenteils um Zahlen und Fakten der Kreativbranche, welche alle auf der Internetseite der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft nachzulesen sind und auf fast jedem Netzwerktreffen angesprochen werden. Also eigentlich den allgemeinen Bekanntheitsgrad erreicht haben sollten. Nach dem wir noch einmal auf die Wichtigkeit dieses aufstrebenden Wirtschaftszweiges aufmerksam gemacht wurden, folgte die Einführung in die Räume in denen die Diskussionen stattfinden sollten.
Start der Diskussionen
In der Diskussionsrunde, der ich mich als erstes anschloss, war das Thema: “Bunte Landschaften” vs. “graue Städte – Potenziale für kreative Regionen”.
Zuerst stellten sich die Gäste der Diskussionsrunde vor und beschrieben ihr Projekt in dem sie gerade tätig sind. Das waren Marc Piesbergen von der Grünen Werkstatt Wendland, Katja Purnhagen, Landschaftsarchitektin und Johannes Tomm von den Ideenlotsen Metropole Nord-West. Die Moderation übernahm, Christian Rost vom Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes.
Den größten Teil der Diskussion, nahm die Vorstellung der verschiedenen Projekte der Gäste ein. Anschließend wurde noch darüber gesprochen, wie man auf dem Land am besten Kunden akquiriert, Netzwerke sind in diesem Fall eine gute Möglichkeit. Gerade auch um die Kreativen einer ländlichen Regionen zu bündeln. Fraglich bleibt jedoch, ob man abends noch Lust verspürt, nach einem langen Arbeitstag auf ein Netzwerktreffen zu fahren, das womöglich einige Kilometer entfernt statt findet. Ein großes Plus für die Stadt in der man schnell alle Orte erreichen kann. Wo es nun besser ist als Kreativer zu leben, ob auf dem Land oder in der Stadt, bleibt deswegen Ansichtssache.
Der zweite Vortrag ging behandelte das Thema, wie ich kreativ arbeiten und davon leben kann. Im Fokus der Diskussion sollten Themen wie z.B Marktzugang und Kundengewinnung stehen. Gäste waren diesmal Magdalene Bösse, “Textouren” aus Hamburg, Sönke Bush, Autor aus Bremen und Björn Vofrei von “Hannoverliebe”. Erfahren habe ich dabei nur, was die Gäste genau machen.
Wie sie jetzt erfolgreich geworden, bzw. ob sie überhaupt erfolgreich sind, oder wie sie das im Genauen finanziert haben blieb offen. Gerade als die Frage gestellt wurde, wie ich nun Zugang zum Markt als Kreativer erhalte und wie sie das im Konkreten gemacht haben wurde damit beantwortet, dass sie keine Ahnung vom Markt hätten und nicht wüssten wie das funktioniert. Diese Antwort löste trotziges Schnauben unter den Zuschauern aus, die sicherlich von der Diskussion etwas anderes erwartet hatten. Man hatte das Gefühl das eifrig am Thema vorbei geredet wurde, da auch keine Tipps genannt wurden, die womöglich Teilbranchen übergreifend funktionieren könnten. Außer das man das machen soll, woran man Spaß hat.
Abschlussreden
Als diese Diskussionsrunde beendet war, hielten die Keynotes-Sprecher der Länder Niedersachsen und Bremen noch eine Rede. Dr. Annette Schwander, Abteilunsleiterin “Kultur im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur” machte den Anfang, in dem sie noch einmal die Zahlen und Fakten der Kreativwirtschaft aufsagte und auf die Wichtigkeit dieser Branche, auch für das Land Niedersachsen, hinwies und bemängelte, dass dieser Wirtschaftszweig von der Politik zu wenig gefördert wird.
Hans-Georg Tschupke, Leiter “Innovationsförderung der Wirtschaftsförderung Bremen”, sagte ungefähr das gleiche, nur ohne die Statistiken und Zahlen und gab noch einen kurzen Zukunftsausblick wie sich die Kreativwirtschaft in Bremen entwickeln könnte.
Abschließend wurde eine Diskussionsrunde mit allen hochrangigen anwesenden Personen auf dem Podium geführt, bei der allerdings auch nicht mehr viel interessantes geschah.
So endete für mich ein aufregender Tag von dem ich mir ein bisschen mehr erhofft hatte.