Praktikant in einer Werbeagentur – der Alltag zwischen Alternativkrawatten, Sushi und Fritz-Kola

Dienstag, 31.05.2016. 17 Uhr. Mein letztes Stündlein hat geschlagen. Gut, so drastisch ist es dann doch nicht. Aber heute endet der letzte Tag meines dreimonatigen Praktikums bei der medienweite. Und der René wünscht sich eine Zusammenfassung meiner Erlebnisse. Mach ich doch gern, Chef! 😉

Studium? Praktikum!

Aber drehen wir die Zeit doch mal zurück. Februar 2016. Ende des ersten Semesters im BWL-Studium. Mir war schon seit Wochen klar, dass ich mit diesem Studiengang nicht glücklich bin. Mein Hauptinteresse? Marketing! Durchaus ein Bestandteil des Studiums – aber erst im 4. Semester. Zeit für eine Neuorientierung. Und was bietet sich dort besser an, als ein Praktikum um erste Einblicke zu gewinnen?

Auf gehts! Google-Suche: Werbeagentur Osnabrück – der SEO sei Dank medienweite unter den ersten Suchergebnissen. Erster Eindruck der Webseite: “Das schaut mal professionell aus! Und wie haben die es nur gemacht, dass das Buch im Regal umfällt?” (Schaut euch das Video auf der Startseite an). Telefonnummer raus gesucht und einfach mal durchgeklingelt. Sympathischer erster Eindruck am Telefon. Ich solle meine Unterlagen doch einfach mal per Mail schicken. Kurze Zeit später ein persönlicher Vorstellungstermin, der mit einer Hausaufgabe endete. “Du meinst, dass dir das Schreiben liegt. Bitte fertige uns doch mal einen Blogartikel als Beispiel an. Dein Thema: Online- und Hausdruckereien im Vergleich.” Eine Woche hatte ich Zeit.

Am 02.03.2016 fand dann das zweite persönliche Treffen mit René und Ole statt. Der Artikel hatte überzeugt. Einen Tag später sollte mein Abenteuer bei der medienweite schon beginnen.

Der erste Tag – obligatorisch. Arbeitsplatz und Zugänge für unterschiedliche Software einrichten. Einen Überblick über die verschiedenen Social Media Kanäle gewinnen, auf denen die Agentur aktiv ist. Im Laufe des Tages gab es dann die erste richtige Aufgabe. Ideal für einen Praktikanten. Ich müsste „das Internet ausdrucken“. Damit war ich dann auch zwei Tage beschäftigt. Ein kurioser Start.

Texten, Posten, Twittern und noch viel mehr!

Was wie der feuchte Traum eines 14-jährigen Teenagers klingt, sollte tatsächlich ein Bestandteil meiner Aufgaben sein. Die Unterschiede zwischen dem Gebrauch von Social Media für Marketing und dem Privatgebrauch wurden mir jedoch schnell deutlich.

Während meines Praktikums war ich hauptsächlich mit der Produktion von Texten für verschiedene Kanäle betraut. Für den hauseigenen Blog extrastoff durfte ich als Gastautor agieren und verschiedene Themen ausarbeiten. Dabei erlernte ich den Umgang mit WordPress – Formulierungen, Formatierungen und die Auswirkung von Textgestaltung auf das Suchmaschinenranking. Zum Streuen der Blogartikel standen mir Accounts auf Facebook und Twitter zur Verfügung. Hier musste ich lernen mit wenigen Worten aufmerksamkeitsweckende Texte zu kreieren. Schwerer als man denkt!

Für die eigene Webseite durfte ich zudem Inhaltstexte für das medienweite Intranet und den Google Street View Trusted entwickeln. Neben den Onlineartikeln konnte ich auch einen Artikel für ein regionales Wirtschaftsmagazin ausarbeiten. Das Thema: Intranet in mittelständischen Unternehmen.

Ich bekam aber auch Einblicke in andere Aufgabenbereiche. So konnte ich erste Erfahrungen mit Adobes Kreativprogrammen Photoshop und InDesign sammeln. Im Backend unseres Onlineshop-Partners Shopware durfte ich Artikelbeschreibungen und Preisstaffeln für einen Kunden einpflegen. Ich habe auch Einblicke in die Kundenakquise bekommen, indem ich die Webseiten potentieller Kunden auf verschiedene, hauptsächliche technische, Merkmale geprüft habe.

Gerade beim Texten fand ich die größte Motivation und Belohnung, wenn die ausgearbeiteten Formulierungen gefielen und veröffentlicht wurden.

Von perfekten Kaffees, Jodeln und Radio Osnabrück…

Neben den Tätigkeiten habe ich auch viele lustige Momente in der Agentur erlebt. Das kleine Kollegium, der Werbeagentur aus Osnabrück sorgt einfach dafür, dass man sich schnell als Teil des Teams fühlt!

Innerhalb der ersten Wochen bekamen wir unsere neue Kaffee-Maschine, mit der ich zum internen Barista ernannt wurde. Funktionen der Maschine herausfinden, pflegen und natürlich regelmäßig Milch vom nahegelegenen Supermarkt holen. (Tipp: 3,5 % Vollmilch schäumt am besten! 😀 ) Wie viele Tassen ich verzehrt habe? Kann ich nicht beantworten. Mit dem Eintreffen der heißerwarteten Sirups ist der Verbrauch aber definitiv nochmal angestiegen. Favorit unter den Kollegen? Weiße Schokolade!

Werber-Sushi

Aber auch der Alltag in der Agentur wurde regelmäßig aufgelockert, wenn die Berichterstattung bei Radio Osnabrück oder Links in der gemeinsamen Chatgruppe für Diskussionen und Heiterkeit sorgten. Immer wieder nett waren auch die TGIFLs (=THANK GOD IT’S FRIDAY LUNCH!), in denen wir gemeinsam Mittag aßen und uns über die aktuellen Projekte austauschten. Mein kulinarisches Highlight im TGIFL war definitiv die Sushi Bar.

Anekdoten mit den Kollegen

Alternativ-Krawatte

Mit jedem Kollegen und jeder Kollegin hatte ich so meine amüsanten Berührungspunkte.

René: Sein gefühltes Motto: Früher kommen – später gehen. Unser Shopaholic und der Grund dafür, dass ich auch regelmäßig um 9 Uhr anfangen konnte. Mit René habe ich vorallem über die Klischees von Werbeleuten scherzen können. So habe ich doch von ihm gelernt, dass ein leichter Schal auch als Alternativkrawatte bezeichnet werden kann.

Christine: Christine und ich hatten besonders viel Spaß mit der Jodel-App und dem VOS Racing Team. Unvergesslich wird wohl das Anfertigen einer russischen Broschüre bleiben. Kyrillische Schrift ist eben nochmal etwas für sich.

Ole: Ganz ehrlich? Keine Ahnung, wie oft er mich veräppelt hat. Ein Meister darin, Scherze hinter ernster Mine zu verbergen. Gemeinsam haben wir den richtigen Umgang mit der neuen Kaffeemaschine erforscht und uns den perfekten Kaffee erarbeitet. Gleichzeitig auch immer ein guter Ansprechpartner für ernstere Themen und so manche Tipps fürs Leben.

Natascha: Auf ihrem Profil auf der Webseite schaut sie so ernst. Aber dahinter steckt eine wirkliche liebe Person, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Gerade wenn ich IT-Fragen hatte. Schließlich “macht sie ja auch was mit Computern”. Und wenn mal wieder Gabaliers Hulapalu im Radio dudelte, hatte sie sich besonders gefreut. NICHT.

Andre: Den guten Andre habe ich erst in meinem zweiten Monat kennengelernt. Der Bart ist mittlerweile übrigens ein ganzes Stück länger als auf dem Bild im Internet. Geschichten aus seiner Jugend sorgten immer wieder für Spaß und den ein oder anderen Gag. Er ist auch der Verteiler der kuriosesten Links.

Harald: Harald und ich haben meistens rumgescherzt. Speziell über meine Früh- und Spätschicht. Sein Freibadbesuch nach Feierabend hatte sich in letzter Zeit zu einem Runniggag entwickelt. Sein Tipp: Lieber bei Schlechtwetter gehen – da bekommt man die besten Plätze und kann in Ruhe seine Bahnen schwimmen.

Mein persönliches Fazit:

Jetzt kommt die Abrechnung! Nein, Quatsch. Es ist eine Danksagung. Das Praktikum tat mir gut und hat meinen Studienwunsch nochmal angefeuert. Ich konnte Einblicke und Grundlagen für das spätere Berufsleben gewinnen. Ich denke, ich habe mein Potential nicht voll ausschöpfen können. Aber das ist kein Vorwurf an die medienweite. Ich war absoluter Quereinsteiger ohne entsprechende Vorkenntnisse. Ich persönlich denke, dass hier am besten Praktikanten aufgehoben sind, die Erfahrungen in Programmierung oder Design vorweisen können. Denn für diese Bereiche sitzen Experten in der Werbegentur in Osnabrück, die ihr Wissen so am effizientesten vermitteln können. Trotzdem bin ich froh mein Praktikum hier absolviert zu haben, weil ich die Ausrichtung des angestrebten Studiengangs nun besser eingrenzen kann. Ich weiß nun eher, wo meine Stärken liegen.

Ich möchte mich bei der medienweite und allen Kollegen dafür bedanken, mich hier 3 Monate so herzlich aufgenommen zu haben und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute! Macht weiter so! Ihr seid ein super Team!

Abschließend sage ich Prost und stoße mit einer letzten Fritz-Kola an. 🙂

Grüße
Timo

  • Gastautor
    Timo

    Timo ist Jahrgang 1992 und absolviert, zur Vorbereitung auf einen Studiengang in den Bereichen Medien- und Kommunikation, ein dreimonatiges Praktikum bei der medienweite. In seiner Freizeit verteilt er am liebsten Farbkugeln auf dem Paintballplatz.

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Timo

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